Die Bereitschaft, mit verschiedenen Personen und Unternehmen ins Gespräch zu kommen, war größer als in den vergangenen Jahren. Viele Unternehmen finden Wege, Partnerschaften durch gemeinsame Projekte, Fusionen oder Ankäufe auszubauen und damit erfolgreicher zu sein. Warum jedes Unternehmen das für 2023 in Betracht ziehen sollte, erklären wir in diesem Beitrag:
Menschen brauchen Menschen
Immer mehr Unternehmen betrachten einander nicht als Konkurrenten. Herausforderungen im eigenen Unternehmen, der eigenen Branche und in der Welt allgemein sprechen viele Unternehmen mittlerweile ehrlich an. Die einhellige Meinung lautet, dass niemand von uns allein erfolgreich sein kann. Diese Einstellung gilt auch für die Wirtschaft im Allgemeinen.
Die große Mehrheit (82 %) der Führungskräfte von B2B-Unternehmen werden in diesem Jahr ihre Partnerliste erweitern, und 96 % erwarten eine Umsatzsteigerung, die direkt auf ihr Partner-Ökosystem zurückzuführen ist.
Dies ergab eine Umfrage von Channel Marketer Report und Demand Gen Report. Da drei Viertel des weltweiten Handels indirekt in die Unternehmen fließen, gewinnen Partnerschaften und Kanäle zunehmend an Bedeutung. Schätzungen zufolge wird bis 2025 fast ein Drittel des weltweiten Gesamtumsatzes über Ökosysteme erzielt werden.
Diese Zahlen verdeutlichen eine einfache Wahrheit: Wir alle könnten unseren Geschäftszielen näher kommen, wenn wir eine gemeinsame Basis finden und mit mehr Synergie handeln würden.
Partnerschaften für mehr Kompetenz
Es ist oft viel zu einfach, in die Falle zu tappen und zu versuchen, in einem Unternehmen alles auf einmal zu machen – in der Illusion, dass dies zu einer besseren Leistung führt. Untersuchungen haben jedoch das Gegenteil gezeigt: Es ist von großem Vorteil, sich nur auf die Kernkompetenzen eines Unternehmens zu konzentrieren. Unternehmen, die sich auf das konzentrieren, was sie gut können, erzielen mehr Wachstum, behalten Wettbewerbsvorteile und halten die Betriebskosten niedrig.
Um die Ressourcen auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren, sollte man Bereiche auslagern, die nicht zu den eigenen primären Fachgebieten gehören. Die Zusammenarbeit mit Branchenexperten, deren Kernkompetenz im Targeting, in der Kreation, in der Auslieferung und in der Messung in diesen Kanälen liegt, kann zu erfolgreicheren Ergebnissen führen, als wenn man versucht, die Umsetzung allein oder mit Hilfe einer Vielzahl unterschiedlicher Einzellösungen durchzuführen.
Worauf man bei der Wahl der Partner achten sollte
Es gibt für jeden Bereich und jedes Unternehmen eine Vielzahl an Partnern – zu verschiedenen Konditionen. Das Wichtigste ist jedoch, dass man den passenden Partner für das eigene Unternehmen findet. Es gibt drei Hauptbereiche, die Du bei der Wahl Deiner Partner im Auge behalten solltest:
‚Coopetition‘
Dieses Wort beschreibt die Zusammenarbeit mit einem Konkurrenten, um Innovationen voranzutreiben, Kosten zu sparen und das Geschäft auszubauen. Es gibt viele Beispiele für diese Praxis, wie z. B. Ford und GM oder Apple und Samsung. Man muss sein Ego herunterschlucken, um zu erkennen, dass ein Konkurrent einen zusätzlichen Wert für das eigene Unternehmen darstellen könnte, und um die Mentalität „If you can’t beat them, join them” zu entwickeln. Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, dass, selbst wenn die „Coopetition“ kurzfristig nachteilig für die eigene Marke zu sein scheint, die Möglichkeit besteht, dass ein anderes Unternehmen die Gelegenheit nutzt. Dies könnte zu potenziellen Gewinn- und Größenverlusten für das eigene Unternehmen führen.
Gemeinsame Nutzung von Daten
Laut Accenture könnten Partnerschaft-Ökosysteme in den nächsten 10 Jahren einen Wert von 100 Billionen US-Dollar für Unternehmen und die Gesellschaft im Allgemeinen freisetzen. Diejenigen, die Partnerschaften erfolgreich angehen, sind Experten im Teilen von Daten – 77 % tun dies mit gewissen Einschränkungen. Diejenigen, die diese Partnerschaften falsch angehen, geben laut Accenture in der Regel zu wenig Daten weiter.
Gerade im Marketing können Unternehmen von einer Partnerschaft profitieren, indem sie sich beim Kampf um Ressourcen gegenseitig unterstützen. Einer der relevantesten Herausforderungen für das Jahr 2023 ist sicherlich die datenschutzkonforme Nutzung von Userdaten. Allerdings ist die gemeinsame Nutzung von Daten ein Bereich, der den Unternehmen aufgrund potenzieller Sicherheits- und Datenschutzrisiken Sorgen bereitet. Deshalb ist es wichtig, einen Partner zu finden, der genaue und zuverlässige Daten sammelt, die lokalen Datenschutzgesetze einhält, niemals personenbezogene Daten sammelt und Verbraucherinformationen nur dann freigibt, wenn sie aktiv für Targeting-Zwecke verwendet werden.
Technologie
Die Accenture-Studie hat ebenfalls herausgefunden, dass die deutliche Mehrheit (2/3) der erfolgreichen Unternehmen mit Partnerschaften die Auswahl der richtigen Plattform als äußerst wichtig erachten. Da immer mehr Unternehmen ihre Technologie-Investitionen in Lösungen eines einzigen Anbieters konsolidieren wollen – eine Präferenz von 59 % der von Gartner befragten Marketingverantwortlichen im Jahr 2020 -, werden robuste, durchgängige Technologie-Suites, die eine bessere Sichtbarkeit von Kampagnenparametern, Geschäftszielen und Post-Kampagnenergebnissen ermöglichen, an die Spitze rücken. Ein solcher Ansatz wird sich als entscheidend erweisen, um inkrementelle Touchpoints wie CTV, die jetzt die gleichen Zielgruppen, Arbeitsabläufe und Messungen wie andere Kanäle haben, vollständig in die Omnichannel-Werbung zu integrieren.
Partnerschaften scheinen das neue Schwarz zu sein. Wenn wir einen neuen Weg in die Zukunft einschlagen, sollten wir die Partner suchen, die uns bei der Entwicklung von Ideen, dem Informationsaustausch und der Innovation unterstützen.